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MVP-Ranking im März: Nikola Jokic oder Joel Embiid? Es gibt keine falsche Wahl

Das MVP-Rennen nimmt noch einmal Fahrt auf. Die drei Top-Favoriten treffen sich in den kommenden Tagen jeweils direkt im Duell aufeinander. Wo stehen Nikola Jokic, Joel Embiid und Co. vor diesen heißen Matchups? Das MVP-Ranking.

Sind wir ehrlich, die MVP-Debatte kann verdammt ermüdend sein und nimmt vor allem in den USA toxische Zustände an. Wenn -Experte Kendrick Perkins sogar die Rassismus-Keule schwingen muss (okay, er deutete es nur an, aber dafür sehr deutlich), dann ist das überaus kontraproduktiv.

wir doch einfach fest, dass wir wie Halten in den vergangenen Jahren famose Spielzeiten von vielen Superstars gesehen haben, auch wenn Aushängeschilder wie LeBron James, Kevin Durant und Stephen Curry ihren 34. Geburtstag gefeiert haben. Spoiler Alert: Keiner dieses Trios schafft es in unsere Top-5, wobei Curry und KD ernsthafte Kandidaten gewesen wären. Da sie aber beide nicht mehr unsere Latte von mindestens 60 Partien überspringen können, werden sie hier nicht berücksichtigt.

Den Cut knapp verpasst haben in unserem Ranking zwei Guards, die selbst würdige Kandidaten sind. Wir sprechen hier über Donovan Mitchell (Cavs) und Shai Gilgeous-Alexander (Thunder). Gegen Mitchell spricht, dass die Cavs mit ihm nur 0,4 Punkte pro 100 Ballbesitze besser als ohne ihn sind. Im Falle von SGA fällt die Wahl auf den besseren Spieler (dazu gleich mehr).

Platz 5: LUKA DONCIC (Dallas Mavericks)

  • Platzierung im Januar: 3
  • Teambilanz: 36-37
  • Statistik 22/23: 32,9 Punkte, 8,6 Rebounds und 8,2 Assists bei 49,8 Prozent aus dem Feld und 34,6 Prozent aus Downtown (in 57 von 72 Mavs-Spielen)

Das Argument, dass Doncic alles allein machen muss, ist mit der Ankunft von Kyrie Irving weggefallen. Onkel Drew entlastet den Slowenen, auch wenn die beiden aufgrund von Erkenntnissen erst neun Spiele (und ganze 232 Minuten) zusammen auf dem Feld standen. Einerseits hilft Irving, war sichtbar, dass die beiden Stars noch die Chemie suchen.

Es ist kein Zufall, dass mehrere Dallas knappe Spiele verloren, weil die Offense der Mavs in der Crunchtime hakte. Es ist ein Prozess, allerdings läuft Dallas schlichtweg die Zeit davon. Selbst die Play-In-Teilnahme ist alles andere als gesichert, was man Doncic allerdings nicht anlasten kann.

Ein Blick auf die On/Off-Zahlen ist hier möglicherweise interessant. Trotz seiner individuellen Brillanz waren die Mavs laut Reinigung des Glases mit Doncic in den vier Jahren zuvor nur marginal besser als ohne ihn. Das hat sich in dieser Saison komplett geändert, auch weil Dallas ein Backup vom Schlage eines Jalen Brunson fehlt. Irving soll diese Rolle übernehmen, allerdings machten die beiden wie angesprochen nur neun Spiele zusammen.

Es ist das große Argument für Doncic in unserem MVP-Ranking. Mit dem 24-Jährigen ist Dallas eines der besten Teams im Westen, ohne ihn wären sie eines der fünf schlechtesten Teams der .

Die On/Off-Zahlen von Luka Doncic in der NBA

JahreszeitNetto-RatingEin/Aus-Differenz
18/19-2,3-1,9
19/20+5,5+2,0
20/21+2,9+1,8
21/22+3,4-0,9
22/23+2,7+7,6

Platz 4: JAYSON TATUM (Boston Celtics)

Platzierung im Januar: 2

Teambilanz: 50-23

Statistik 22/23: 30,1 Punkte, 8,9 Rebounds und 4,7 Assists bei 45,9 Prozent FG und 34,4 Prozent von Downtown (in 68 von 73 Celtics-Spielen)

Die Argumente für Tatum sind in den vergangenen Wochen deutlich schwächer geworden. Zwar haben die Celtics wieder das beste Net-Rating der Liga, dennoch wurde Boston in der Eastern Conference von den Bucks überholt und auch die Sixers waren zuletzt brandheiß. Zwar legt Tatum weiter gute Zahlen auf, allerdings nicht mehr ganz auf dem Niveau vom Saisonstart.

Der Dreier fällt nicht mehr wie gewünscht (nur 29 Prozent seit dem All-Star Break), außerdem dominieren die Celtics nicht mehr die Minuten mit ihrem besten Spieler. Die Formel Tatum plus Bank war in den ersten Monaten eine … Bank …, das ist inzwischen nicht mehr der Fall.

Das soll Tatums Leistungen gar nicht schmälern. Er spielt weiterhin die beste Saison seiner Karriere, allerdings sind die Celtics so ausgeglichen tief und, dass dies gewissermaßen gegen den 25-Jährigen arbeitet. Da helfen auch Bestwerte bei Rebounds, Assists, Freiwürfen und Effizienz sowie die viermeisten Minuten der NBA (nur Randle, Bridges und Edwards haben mehr abgespult) wenig. In einem hochklassigen MVP-Rennen dürfte Tatum deshalb leer ausgehen.

Platz 3: GIANNIS ANTETOKOUNMPO (Milwaukee Bucks)

  • Platzierung im Januar: 5
  • Teambilanz: 52-20
  • Statistik 22/23: 31,2 Punkte, 11,9 Rebounds und 5,5 Assists bei 54,7 Prozent aus dem Feld und 28,8 Prozent aus Downtown (in 57 von 72 Bucks-Spielen)

Pünktlich vor den Playoffs hat sich dagegen Antetokounmpo in Top-Form gespielt. Die Bucks sind wieder komplett, entsprechend ist auch die Effizienz des Griechen wieder gestiegen. Giannis muss etwas weniger machen und das tut ihm sichtlich gut. Also nahm er gegen Toronto nur neun Würfe, alle waren drin – Triple-Double inklusive.

Der 28-Jährige liefert derzeit an beiden Enden des Feldes konstant ab und befindet sich auch wieder in der Diskussion um den besten Verteidiger des Jahres. Und noch ein wilder Stat: Spielt Giannis in 2023 haben die Bucks 26 von 29 Spielen gewonnen, Niederlagen gab es nur gegen Charlotte (ups!), Philadelphia und Indiana (huh?).

Und doch dürfte auch Giannis am Ende keine Chance bei der Vergabe haben, weil es eben auch noch zwei andere Big Men gibt …

Platz 2: NIKOLA JOKIC (Denver Nuggets)

  • Platzierung im Januar: 1
  • Teambilanz: 49-24
  • Statistik 22/23: 24,8 Punkte, 11,9 Rebounds und 9,9 Assists bei 63,6 Prozent aus dem Feld und 40,0 Prozent aus Downtown (in 65 von 73 Nuggets-Spielen)

Also, dann versuchen wir es doch mal so sachlich wie möglich und hören auf, was für Jokic als MVP spricht:

  • Der Serbe führt die wichtigsten Advanced Stats weiterhin an. Sowohl bei EPM, Box Plus-Minus, Value over Replacement, EPM oder RAPTOR liegt Jokic vorne. Anmerkung dazu: Jede dieser Metriken hat Stärken und Schwächen und sollte nicht für bloße Münze genommen werden.
  • Jokic und die Nuggets stehen auf Platz eins im Westen, allerdings haben die Sixers und Nuggets eine identische Bilanz.
  • Es ist lächerlich gemeint, aber Jokic macht die Nuggets um +27,8 Punkte pro 100 Ballbesitze besser, wenn er auf dem Feld steht. Das liegt natürlich auch an der weiter verheerenden Nuggets-Bank. Übrigens: Der beste Nicht-Nugget mit mindestens 1000 Minuten in dieser Kategorie ist Isaiah Joe von den Oklahoma City Thunder (+12,3). Embiid steht bei +10,8.
  • Zählt das Triple-Double-Argument noch? Nach Oscar Robinson und Russell Westbrook könnte Jokic der dritte Spieler werden, dem das über eine Saison gelingt. 70 Prozent True Shooting ist unerhört für einen Center mit einem solchen Aufgabengebiet. Werte wie diese werden meist nur von reinen Dunkern wie Mitchell Robinson vorenthalten.

Platz 1: JOEL EMBIID (Philadelphia 76ers)

  • Platzierung im Januar: 4
  • Teambilanz: 49-23
  • Statistik 22/23: 33,2 Punkte, 10,2 Rebounds und 1,7 Blocks bei 54,7 Prozent aus dem Feld und 34,7 Prozent von Downtown (in 59 von 72 Bucks-Spielen)

Das Narrativ spricht für Embiid. Nach zwei zweiten Plätzen und einer weiteren bärenstarken Saison wäre es nur folgerichtig, wenn Embiid mal an der Reihe wäre. Das ist natürlich kein Argument, aber die Wahlberechtigten sind eben auch nur Menschen, die teils emotionale Entscheidungen treffen

Embiid dominierte das erste direkte Duell mit Jokic deutlich (47 Punkte), in der Nacht auf Dienstag folgt Teil zwei des Clashs der Titanen in Denver.

Embiid ist der bessere Two-Way-Spieler. Zwar hatte der Kameruner schon stärkere Jahre am hinteren Ende des Feldes, allerdings kann er im Gegensatz zu Jokic eine sehr gute Defense verankern, auch wenn die (alles andere als perfekte) Defensiv-Metriken den Serben deutlich vorne sehen.

Dazu ist Embiid drauf und dran, seine zweite Scoring-Krone am Stück zu holen. Es ist ein netter Bonus und spricht für die Konstanz von Embiid in dieser Saison. Er blieb wie im Vorjahr verletzungsfrei und könnte soviele Spiele und Minuten wie noch nie in seiner Karriere absolvieren.

Man kann an dieser Stelle endlos weiter diskutieren, wir entscheiden uns in dieser Saison für Embiid. Und damit beenden wir diese Übung, weil wir es uns in 15 Minuten womöglich doch wieder anders überlegen. Denn: In diesem Jahr kann es im MVP-Rennen keine falsche Entscheidung geben. Insbesondere von den Top 3 hätte jeder die Auszeichnung verdient.

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