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Bester Deutscher der NHL

Bester Deutscher

Bester Deutscher der -Geschichte: Draisaitls 100-er Rekord

 

Das erlangt in Deutschland immer größere Beliebtheit. Während die DEL-Playoffs in vollem Gang sind und die Nationalmannschaft nach der letztjährigen Olympia-Sensation langsam auf die Weltmeisterschaft vorausblickt, läuft in der NHL noch die Regular Season. Einer hat sich dort bereits in den Vordergrund gedrängt, den nicht alle Experten dort erwartet hätten. knackte bereits Wochen vor Ende der Spielzeit die Marke von 100 Punkten.

Draisaitl und McDavid dominieren die Liga

 

100 Punkte und eine Saison, die noch bis Mitte April läuft: Leon Draisaitl kann sich in der NHL über eine individuell äußerst erfolgreiche Saison freuen. Selbst die Marke von 50 Toren war zum Zeitpunkt dieses Artikels noch erreichbar. Doch ob er letztlich die große Zahl voll macht oder nicht – die Saison des gebürtigen Kölners geht ohnehin als legendär in die Geschichtsbücher ein. Mit gerade einmal 23 Jahren wurde der dritte Pick der Edmonton Oilers im Draft 2014 zum erfolgreichsten deutschen Punktesammler in einer NHL-Spielzeit aller Zeiten. Doch damit nicht genug, denn Draisaitl hat sich bereits auf Rang vier der Allzeit-Liste geschoben. Vor ihm stehen nur noch Marco Sturm, Jochen Hecht und Christian Ehrhoff. Dass er all diese Spieler einholt, ist ohne eine schwere Verletzung praktisch garantiert.

Hilfreich bei der Rekordjagd war Draisaitl auch in diesem Jahr wieder sein kongenialer kanadischer Partner Connor McDavid. Der Mannschaftskapitän sammelte noch mehr Punkte als der Deutsche und steht auf Rang 2 der besten Scorer, während Draisaitl Vierter ist. Gemeinsam sind McDavid und Draisaitl das erste NHL-Duo seit Alex Ovechkin und Nicklas Bäckström 2009/10, in dem beide Spieler 100 Punkte erreichen. Der Kölner ist der zweitbeste Torschütze der Liga, während McDavid die zweitmeisten Assists produzierte. Beide spielen gemeinsam in der ersten Oilers-Reihe, wobei Draisaitl als Linksaußen agiert. Auch im Powerplay sind die beiden Ausnahmekönner gewöhnlich gemeinsam auf dem Eis. 16 Powerplay-Tore sind eine starke Marke dieser besonderen Chemie.

Enttäuschung über Team-Abschneiden wiegt schwer

 

Grundsätzlich verbleibt dennoch vor allem Enttäuschung, wenn Leon Draisaitl abseits der individuell aufgestellten Rekorde auf die Saison 2018/19 blickt. Das liegt am Rest des Kaders der Edmonton Oilers, der auch nach diversen Nummer-1-Picks noch immer nicht auf dem Playoff-Niveau angekommen ist. Während vor zwei Jahren noch Spiel 7 in der zweiten Runde möglich war, ist man mittlerweile wieder im Chaos. General Manager wurden nach diversen katastrophalen Trades gefeuert, doch was hilft das, wenn die Probleme ganz oben bei Präsident Bob Nicholson anfangen, der zuletzt mit seiner harten Kritik an Tobias Rieder für Kopfschütteln sorgte?

Die Favoriten auf den Stanley Cup Sieg sind laut den derzeitigen Wettquoten deshalb wieder einmal die anderen. So haben sich die Tampa Bay Lightning mit ihrer Rekordsaison in eine starke Position gebracht. Mit 2,87 sehen die Buchmacher das Team aus Florida vor den San José Sharks (Stand 2. April). Ein Sommer wird unterdessen vermutlich nicht ausreichen, um die Oilers wieder auf Kurs zu bringen.

Vielmehr gilt es in der kommenden Saison, mehr Leistungsträger zu finden, die neben Connor McDavid und Leon Draisaitl auf Punktejagd gehen können. Bei aller Freude über deutsche Rekorde würde schließlich auch der deutsche Nationalspieler viel lieber im Kampf um den antreten, als einen frühen Urlaub zu planen.

© Bild
Connor Mah
CC BY-SA 2.0