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Luka Doncic schreibt mit 60-Punkte-Triple-Double bei irrem Mavs-Comeback Geschichte: „Ich brauche ein Erholungsbier“

Luka Doncic hat Geschichte geschrieben. Der Superstar der Dallas Mavericks hat nicht nur einen alten Rekord von Dirk Nowitzki gebrochen, er hat für gleich zwei Premieren in der knapp 76-jährigen Geschichte der gesorgt. Die irren Zahlen hinter dem Doncic-Wahnsinn.

Die Statue von Dirk Nowitzki steht bereits vor den Toren des American Airlines Centers zu Dallas, eigentlich can die Mavs schon bald mit der Planung einer zweiten beginnen. Ach was Planung. „Jemand sollte schon mal beginnen, die Luka-Statue zu meißeln“, war nach dem 126:121--Spektakel der Mavs gegen die Knicks auf Twitter zu lesen.

Viereinhalb Jahre wohnt und arbeitet Doncic mittlerweile in Texas und irgendwie wäre es noch nicht mal übertrieben, wenn die Mavs ihn schon jetzt in Bronze verewigen würden. Was der 23-Jährige bereits für diese Franchise geleistet hat, übertrifft die gesamten Karrieren der meisten NBA-Spieler. Er hat den Staffelstab vom Dirkster übernommen, ist das Gesicht, Herz und Seele des Teams. Und nun hat er sich selbst übertroffen – und alles, was wir zuvor in der Association präsentiert bekommen haben.

Nicht nur, dass Doncic den Nowitzki-Rekord mit den meisten Punkten in einem Spiel für die Mavs pulverisiert hat (der Würzburger kam im Dezember 2004 auf 53 Zähler). Er hat eine Statline aufgelegt, die es in der Geschichte der NBA noch nie zuvor gab: 60 Punkte, 21 Rebounds, 10 Assists. „Und zwei Steals, einen Block und einen Jump Ball“, fügte Doncic auf der Pressekonferenz nach dem Spiel scherzhaft an.

Luka Doncic und das unmögliche Comeback der Mavs

Diese Zahlen sind beeindruckend genug. Aber es war auch das „Wie“, das diesen Auftritt so besonders machte. Dallas brauchte nichts weniger als ein Wunder, um den Knicks den Sieg zu klauen. Doncic bescherte es ihnen. Zugegeben hatten die Knicks daran auch ihren, beispielsweise in Form eines vergebenen Freiwurfs in der Schlussphase oder dass zwei Verteidiger den Rebound in der letzten Szene der regulären Spielzeit verpassten.

So schnappte sich Doncic den Ball, after er seinen Freiwurf beim Stand von -2 bilderbuchmäßig an den Ring setzte. Das war nötig, um die letzte Chance der Mavs am Leben zu halten. Der Ball landete also beim Slowenen, der noch im Fallen den Wurf losbekam – drin. Ekstase pur! Doncic hüpfte wie wild auf dem Court umher, er feierte, als hätte sterben Mavs das Spiel – weil er genau davon ausgegangen war.

„Ich dachte, wir hätten das Spiel gewonnen“, erklärte er später. „Dann habe ich gesehen, dass es nur der Ausgleich war. Ich dachte nur: Uff!“ Die Overtime geriet zum Abnutzungskampf zwischen demoralisierten Knicks und müden Mavs. Erst eine Minute vor dem Ende der Verlängerung gelang überhaupt einem Team ein erfolgreiches Field Goal. Natürlich durch die Hände von Doncic, der einen butterweichen, einbeinigen Fadeaway versenkte. In allerbester Dirk-Manier.

Damit versetzte er den Knicks den Todesstoß und vollendete gleichzeitig ein eigentlich unmögliches Comeback. Dallas lag 33 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 9 Zählern hinten, laut -Statistiken und Informationen gab es ähnliche Situationen in den vergangenen 20 Jahren 13.884-mal. 13.884-mal gewann das Führung liegende Team. Bis zu diesem Abend.

„Das war wirklich beeindruckend“, brachte Doncic die Gedanken der gesamten NBA-Welt auf den Punkt. „Das ganze Team hat immer weitergemacht. Wir haben daran geglaubt.“ Das unmögliche Comeback passt zur unmöglichen Statline des MVP-Kandidaten.

Luka Doncic überragt: „Hat ein neues Kapitel geschrieben“

Er stellte den Rekord von James Harden für die meisten Punkte bei einem Triple-Double ein, doch dass sich ein Spieler gleichzeitig mindestens 20 Rebounds schnappt, das gab es noch nie. Selbst Wilt Chamberlain (zweimal) und Elgin Baylor hatten zuvor „nur“ 50-Punkte-Triple-Doubles mit mindestens 20 Abprallern gesammelt.

„Die Geschichte des Spiels wird von den Spielern und geschrieben heute hat sie ein neues Kapitel bekommen“, staunte Mavs-Coach Jason Kidd. „Für einen Spieler wie Luka ist es echt schwer, etwas zu erreichen, das noch niemandem vor ihm gelungen. Es gab schließlich schon einige großartige Spieler vor ihm … Elgin Baylor, Wilt. Er war mit ihnen auf einem Level und dann hat er sich von ihnen nochmal abgesetzt und hat seinen eigenen Klub gegründet. Das ist ziemlich cool.“

Mit seinen jungen 23 Jahren hat er bereits sechs 40-Punkte-Triple-Doubles auf dem Konto, genauso viele wie LeBron James und die fünftmeisten in der NBA-Geschichte. 50-Punkte-Triple-Double haben von ihm nur sechs andere Spieler geschafft.

NBA: Die meisten 40-Punkte-Triple-Doubles in der Geschichte

PlatzNameAnzahl
1.Oskar Robertson22
2.James Harden16
3.Russel Westbrook13
4.Wilt Chamberlain7
5.Lebron James6
5.Lukas Doncic6

Darüber hinaus hat er nun innerhalb von einer Woche zweimal die 50er-Schallmauer durchbrochen, nachdem er am vergangenen Freitag den Rockets 50 Zähler eingeschenkt hatte. Die Mavs brauchen das, dringend. Auch gegen die Knicks kam erst relativ spät im vierten Viertel Unterstützung von Spencer Dinwiddie oder Christian Wood. Waren die Mavs wie schon so häufig in dieser Saison extrem von ihrem Superstar abhängig. Ein Rezept für langanhaltenden Erfolg ist das eigentlich nicht.

„Ich bin todmüde. Ich brauche ein Erholungsbier“, erklärte Doncic direkt nach Spielschluss mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Man mag es ihm nicht verübeln. Er war per eigenem Scoring oder per Assist an 85 der 126 Mavs-Punkte direkt beteiligt, ein persönlicher Bestwert, wie Elias Sportbüro herausfand. Er war auch für zwei Drittel aller Zähler seines Teams verantwortlich.

Luka Doncic schreibt Geschichte: „Ein Monster-Spieler“

Dabei hatte sich sein Gegenüber Quentin Grimes defensiv wirklich Mühe gegeben, „das sichere ich“, so der Knicks-Youngster, der meistens als primärer Verteidiger agierte. „Ich versuche über jedes Pick’n’Roll zu kommen, er ist fast immer involviert. Da lag ziemlich viel Last auf meinen Schultern. Er ist clever mit dem Ball, aber auch ohne. Er ist nicht ohne Grund einer der drei besten Spieler der Liga. Ich muss meinen Hut ziehen.“

Ähnlich geschlagen gab sich auch Knicks-Coach Tom Thibodeau: „Er ist ein Monster-Spieler. Er hatte einige gute Plays und war aggressiv. Aber du kannst einen Typen nicht immer foulen und ihn 22-mal an die Linie schicken.“ Nur lässt dir Doncic oft nicht viele andere Möglichkeiten. Er versenkte übrigens 16 seiner Freebies, aus dem Feld stand er bei Quoten von 21/31, aus dem Dreierland bei 2/6.

„Wir sagen ständig, dass wir täglich seine Brillanz sehen und um sein Talent wissen. Aber er zeigt nochmal ein ganz neues Level auf ganz neuen Wegen“, schwärmte Teamkollege Dwight Powell. Eigentlich sei dieser Auftritt schwer in Worte zu fassen, deshalb hielt er sich kurz, seine Beschreibung war aber nicht minder passend: „Es ist schwer zu glauben, was er macht. Unsere Nummer 77 ist einfach anders.“

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