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NBA Playoffs – Denver Nuggets vor dem Einzug in die Finals: Die Reifeprüfung für den „Underdog“

Die Denver Nuggets stehen nach dem 119:108-Sieg bei den Los Angeles Lakers vor dem ersten Einzug in die Finals. Es war die ultimative Reifeprüfung für ein Team, das jahrelang chronisch unterschätzt wurde. In LA zeigte die Mannschaft, aus welchem ​​Holz sie geschnitzt ist – und warum sie das beste Team im Westen ist.

Sind wir ehrlich: Es hätte niemanden gewundert, wenn die Nuggets diese Party verloren hätten. Es war ein Must-Win-Spiel für die Lakers in Los Angeles und Mitte des dritten Viertels schien alles in diese Richtung zu laufen, als Nikola Jokic mit seinem vierten Foul und noch über sieben Minuten im dritten Viertel auf den Bank Platz nehmen musste.

Es sind keine Neuigkeiten, aber der Serbe ist das Alpha und Omega dieser Mannschaft, auch wenn Jamal Murray zuletzt nach seiner Explosion in Spiel 2 die Schlagzeilen gehörten und dieser auch in Spiel 3 mit 30 Punkten in den ersten 24 Minuten wieder loslegte wie die Feuerwehr. Jokic selbst ließ bis dahin einige Bunnies (für seine Maßstäbe) liegen und wurde von Anthony Davis rabiat weggeblockt. Und doch ist es eben auch Jokic, der solche Murray-Lawinen möglich macht.

Der Gameplan der Lakers ist es, Jokic aus dem Spiel zu nehmen, das öffnet Räume – auch für Murray. „Nikola hat in der ersten Halbzeit nicht schlecht gespielt“, meinte auch Murray: „Er hatte einfach nicht so oft den Ball in der Hand, weil ich ihn hatte.“ Und wenn der 26-Jährige heiß läuft, wie er es wieder tut, stehen die Lakers vor einem Dilemma. Lebt man mit dessen Shot Making oder will man den Kanadier blitzen, damit er den Ball aus der Hand gibt?

Die Lakers wählen ein Tor, weil es kein Schlimmeres gibt, als einen Jokic, der aus dem Pick’n’Roll eine Vier-gegen-Drei-Situation bekommt. Das wollten die Lakers vermeiden und fuhren damit gut, schließlich lagen sie zur Pause nur 3 Zähler hinten. Als dann der Joker auf die Bank musste, war sie doch eigentlich da, diese goldene Chance für die Lakers.

Denver Nuggets: Im Stile eines Champions

Sie konnten diese nicht ergreifen, weil die Nuggets ihre Reifeprüfung bestanden. LA warf in diesem Abschnitt alles, was sie hatte, den Gästen entgegen – und konnte in den Minuten ohne Jokic trotzdem nur zwei Zähler gutmachen. Und das, obwohl Murray in diesem Viertel jeden seiner fünf Versuche nur auf den Ring setzte. „Wir sind nicht ohne Grund auf Platz eins im Westen seit Dezember“, erklärte Coach Michael Malone: ​​„Wir sind nicht panisch geworden, stattdessen sind andere in die Bresche gesprungen. Das mag wie ein Klischee klingen, traf heute und auch in den vergangenen Jahren.“ bei uns aber zu.“

Aaron Gordon rückte auf die Fünf, bekämpfte Davis in der Zone, die Guards erzwangen Turnover und dann war auch das Shotmaking wieder da. Kentavious Caldwell-Pope und Michael Porter Jr. netzten wichtige Dreier und wehrten so einen Lakers-Run ab. Auch als LeBron James plötzlich Distanzwürfe traf (zuvor 0/13 in der Serie), zeigten sich die Nuggets unbeeindruckt und behielten die Nerven.

Dazu hatten die Foulprobleme von Jokic einen Vorteil, der Serbe war im Gegensatz zu den anderen Spielern auf dem Feld ausgeruht. Nachdem der Center in den beiden Heimspielen kein einziges Field Goal in den jeweils letzten zwölf Minuten erzielen konnte, dominierte der Joker in Los Angeles das vierte Viertel nach allen der Kunst. Laut eigener Aussage sagte Malone auch keine Plays mehr an, stattdessen war es „Coach Jokic“, der die Zügel in der Hand hielt, auch wenn dieser abwiegelte.

„Coach? Nein, das möchte ich nicht sein. Das ist auf jeden Fall der schlimmste Job, den man machen kann“, witzelte der Serbe, der aber auch die richtigen Entscheidungen traf und mit seiner Kreativität den Lakers den Zahn zog.

15 seiner 24 Punkte markierte der zweifache MVP im vierten Viertel, schnell immer war das Two-Men-Game mit Murray der Ausgangspunkt. Dazu machte Coach Malone ein mutiges Adjustment, in dem er Gordon (und später auch KCP) auf die Bank setzte. Dafür waren Brown und der 36-jährige Jeff Green in der Closing Unit und beide enttäuschten nicht. Durch die „Verbannung“ von Gordon ging die Lakers-Strategie nicht mehr auf.

Meist wurde der Forward am Perimeter ignoriert oder er verstopfte unter dem Korb die Zone, wounter vor allem Jokic in den ersten beiden Spielen litt. Gordons Absenz war aber defensiv kaum zu merken, weil Green grundsolide war und beim vorentscheidenden 13:0-Run im vierten Viertel auch einen Dreier traf. Es gab für Malone keinen Grund mehr, sein Lineup zu verändern.

Denver Nuggets: Im Schatten der großen Märkte

Auch das sind die Nuggets in dieser Saison. Diese Truppe ist so eingespielt, so potent in der Offensive, dass immer wieder ein anderer Rollenspieler seine Chancen nutzt. Selbst Michael Porter Jr., der über die Serie teils fürchterliche Versuche nahm, spielte plötzlich den Extrapass und verschaffte seinen Mitspielern noch bessere Würfe (6 Assists waren ein Career-High).

Es war eine Demonstration der Stärke eines Teams, das sich weiterhin aufgrund der Berichterstattung als Underdog sieht. „Wir sind die Außenseiter. Niemand schenkt uns die Anerkennung dafür, was wir machen“, meinte KCP. Ob er die PK mit LeBron gesehen hat? Dieser wurde doch tatsächlich gefragt, ob es Motivation für ihn sei, dass die Lakers als erstes Team ein 0-3 noch umbiegen könnten.

So ist es schon seit Jahren mit den Nuggets, die abseits der US-amerikanischen Öffentlichkeit trotz Verletzungen konstant einen der attraktivsten Spielstile der Liga verfolgen. Also gab es -Sideline-Reporterin Lisa Salters kürzlich zu, dass sie Nikola Jokic vor Spiel 1 der Serie noch nie live gesehen habe, weil sie seit über zehn Jahren nicht mehr in Denver war.

Dass TV-Experte Mark Jackson Jokic als einziger Stimmberechtigter nicht einmal unter den Top-5-Kandidaten für den MVP war, unterstreicht das Bild, welches die Nuggets in den vergangenen Tagen von sich malten. „Wir werden unterschätzt, weil keiner unsere Spiele schaut“, auch Brown. Mit jedem Sieg wird sich das ein Stück weit ändern. Fünf davon brauchen die Nuggets noch.

Ein weiterer Erfolg in Los Angeles würde den ersten Sweep und die erste Finals-Teilnahme in der Franchise-Geschichte bedeuten. Auch so lässt sich bereits jetzt sagen, dass Denver das beste Team im Westen und womöglich der kompletten ist. Zahlreiche Fragezeichen wurden in den letzten Wochen weggewischt. Denver hat die mit Abstand beste Offensive der Postseason, dasselbe gilt für das Net-Rating (+9,6). Die Minuten ohne Jokic sind mit einer verkürzten Rotation nicht mehr so ​​problematisch wie noch in der Regular Season.

Dazu sind die Nuggets nun schon seit Jahren eines der besten Clutch-Teams der Liga, auch weil man mit Murray und Jokic gleich zwei Closer hat. Und wer auch immer Jokics Leistungen in der Postseason noch anzweifelt, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Denver hat alles, um diese Meisterschaft zu gewinnen. „Noch fünf“, meinte Murray nach dem Spiel. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Nuggets vs. Lakers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
117. Mai2.30 UhrDenver NuggetsLos Angeles Lakers132:126
219. Mai2.30 UhrDenver NuggetsLos Angeles Lakers108:103
321. Mai2.30 UhrLos Angeles LakersDenver Nuggets108:119
423. Mai2.30 UhrLos Angeles LakersDenver Nuggets
5*25. Mai2.30 UhrDenver NuggetsLos Angeles Lakers
6*27. Mai2.30 UhrLos Angeles LakersDenver Nuggets
7*29. Mai2.30 UhrDenver NuggetsLos Angeles Lakers

*falls erforderlich

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